vendredi 17 Jan. 2020 - 20h00
Atelier Marcel Hastir (étage 2)
Bonjour Paris !
Eine Begegnung mit der Moderne
Volker Ranisch in einem Kammerspiel
des Ring Theaters Zürich
nach den
„Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge“
von Rainer Maria Rilke
Mit den « Aufzeichnungen des Malte Laurids Brigge« , da ist sich die Literaturwissenschaft sicher, hat Rainer Maria Rilke Neuland betreten, denn es handelt sich hierbei um eine der ganz großen Durchbruchleistungen der Literatur, um nicht weniger, als den ersten Roman der Moderne.
Rilkes einziger Roman spielt in der Kulisse der Großstadt. Rilke lässt sein Alter Ego Malte dessen Erlebnisse, Tagträume, Gedankenspiele und persönliche Notizen während seines Aufenthalts in Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts zu sogenannten Ereignisflächen montieren. Geheimnisvoll umkreist Malte ein verborgenes Zentrum, dem er sich nicht zu nähern vermag. In ausserordentlicher Sensibilität ringt er darum, das Unsagbare in Worte zu fassen. . Malte ist beseelt von Staunen und Neugier, mitunter auch von einem komischen Entzücken über die seltsame Einrichtung dieses Planeten. Aber da ist nichts Priesterliches, nichts Orakelhaftes. Gnadenlos geschliffen denkt er diese funkelnde, harte, präzise Prosa. Das verleiht ihm etwas Hiesiges. Das gibt ihm Bodenhaftung und eine wohltuend weltliche Dimension. Die Schauplätze, die Personen und Zeitebenen der Notate wechseln, durchgängig. Erhalten jedoch bleibt vom ersten Satz an jener dunkel hallende « Malte-Ton », den Fritz J. Raddatz im Nachwort zur Neuausgabe dieses « Wunderwerks moderner Prosa » glänzend beschreibt. Dieser Ton war atemberaubend neu in der Literatur, beispiellos, und er hat bis heute nichts von seiner glühenden Suggestivkraft verloren. „Baudelaires Prosagedichte klingen in ihm an und natürlich die einschlägige Décadence-Literatur des Fin-de-Siècle, die legendenumrankten « Gesänge des Maldoror » insbesondere. Zugleich scheint hier aber schon Expressionistisches auf, und, mehr noch, Surrealistisches. Man fühlt sich mitunter an die Metaphorik des frühen Gottfried Benn erinnert, an den verwegenen Bilderreichtum in den ersten Romanen Louis Aragons. An die Montage-Technik des Films vor allem, die so recht erst in den Zwanziger Jahren entwickelt wird, an den Bewusstseinsstrom des « Ulysses », an Prousts mäanderndes Erinnern.“ (Quelle: https://www.berliner-zeitung.de ©2018)
„Volker Ranisch vermittelt in seiner Darstellung ausserordentliche Sensibilität. Angst, Staunen und Neugier beseelen seinen Malte, mitunter auch ein komisches Entzücken über die seltsame Einrichtung dieses Planeten. Aber da ist nichts Priesterliches, nichts Orakelhaftes. Gnadenlos geschliffen spricht er diese funkelnde, harte, präzise Prosa .Das verleiht ihm etwas Hiesiges. Das gibt ihm Bodenhaftung und eine wohltuend weltliche Dimension.“ (Zürcher Tages-Anzeiger)
Ranisch spricht Rilke „Der Berliner Schauspieler hat Rilkes Erlebnisse während eines literarischen Kammerspiels im Conrad-FerdinandMeyer-Haus lebendig werden lassen. Paris zu Beginn des 20. Jahrhunderts ist nicht nur eine romantische Stadt. Die Zeit der Psychoanalyse ist angebrochen. Entsprechend schlendert Malte Laurids Brigge, das Alter Ego von Rilke, als gnadenloser Beobachter durch die Seinestadt, schwadroniert, analysiert, philosophiert. Volker Ranisch macht fassbar, was die Romanfigur und mit ihr auch uns in Bann zieht: die Suche des Individuums nach seinem selbst. Er geniesst das Spiel sichtlich und sein Publikum mit ihm. Das Gastspiel Volker Ranischs vor einem Jahr mit „Felix Krull, Hochstapler“ war ein Riesenerfolg. Und auch für seinen Malte Laurids Brigge tost der Applaus der Audienz am Ende des Abends.“ (Michèle Thyssen, Zürisee Zeitung)
Eintritt: 20 € – 10 € (Kinder unter12 Jahren)
Réservations
Les paiements s’effectuent uniquement en espèces à l’entrée des événements.
Les réservations sont closes pour cet événement.